Manchmal stellt man sich das Leben als Hochzeitsplaner romantischer vor, als es ist.
Mein Morgen startet wie jeder andere in einer Familie. Kinder wecken, anziehen, Frühstück richten. Meinen Mann zum Abschied küssen, ihm einen tollen Tag wünschen, den Großen in den Kindergarten bringen, den Kleinen in die Kita.
Dann ab ins Büro. Seit unserem Umzug nach Wolfratshausen darf ich endlich ein tolles Hochzeitsplaner-Büro in unserem Haus mein Eigen nennen. Hier kann ich mich ganz auf meine heimliche Liebe fokussieren: die Hochzeitsplanung.
Gut, so heimlich ist es ja nicht.
Die meiste Zeit des Vormittages verbringe ich am Computer. Recherchieren, Dienstleisterabsprachen, Tagespläne erstellen, Gästezahlen angleichen, Budgetpläne schreiben. All das sind nur ein paar Aufzählungen von den täglichen Arbeiten eines Hochzeitsplaners. Der Großteil der Arbeit findet am Computer statt.
Nachmittags und abends kommen meine Lieblingstermine: Endlich raus.
Nicht raus, weil mein Büro so schrecklich ist, aber raus, weil ich euch endlich sehe. Meine Brautpaare. Die persönlichen Termine sind mir am liebsten. Ob ein Kennenlerngespräch, Planungstermine, die Absprache beim Floristen, oder die Locationbesichtigung mit euch. Ich liebe es, mit meinen Brautpaaren und Dienstleistern persönlich unterwegs zu sein.
Zum Glück ist das Persönliche bei einem Hochzeitsplaner einfach unersetzlich. Per Telefon oder Email ist das Gespür für Wünsche und Bedürfnisse niemals so gegeben, wie in einem Treffen.
Und schon ist nachts. Zwischen drin habe ich alles erledigt, was so in der Familie anfällt: Haushalt, einkaufen, Wäsche, kochen…
Die Kinder sind im Bett, die Geschichte ist vorgelesen, die Lichter gehen aus. Und ich? Ich setze mich meist noch an unbeantwortete WhatsApps von euch, Anfragen von neuen Brautpaaren, oder alles das sonst noch so anfällt als Hochzeitsplaner am See und in den Bergen.
I love my job!